Mit dem Segelflugzeug zur Wasserkuppe

Seit knapp zwei Jahren habe ich ins geheim davon geträumt mal mit dem Segelflugzeug zur Wasserkuppe zu fliegen, und im besten Fall – auch wieder zurück. Die Prognosen für Freitag, den 06.05.2022 waren bei TopMeteo sowie beim Deutschen Wetterdienst (TopTask) fast identisch. Wobei TopMeteo die potentielle Flugdistanz länger, sowie einen längeren (+19 Uhr local time) mit Cumulus bedeckten Abend vorhergesagt hat.

© Deutscher Wetterdienst (DWD) Flugwetter.de TopTask – Der rote Strich auf der linken Seite zeigt den tatsächlichen Flugverlauf an. Die Zahlen im linken Feld zeigen die potentielle Flugdistanz je nach Vorhersageregion an.

Morgens habe ich noch kurz Lothar & Volker im Förder-Arcus und Andreas im Ventus geholfen und bin dann 35 Minuten später auch im F-Schlepp mit unserer DG 300 gestartet. Danke an Ralf, dass er uns jedes mal so verlässlich schleppen kann.

Bereits im F-Schlepp konnte man die guten Steigwerte mitnehmen und ich war echt überrascht wie stark diese bereits waren. Der Hinflug zur Wasserkuppe ging an sich problemlos. Bei Warburg war es teilweise etwas schwer Bärte zu finden, die einen verlässlich in die Höhe trugen. Dort bin ich dann vergleichsweise niedrig einfach durch geglitten. “Die Wolken sehen ja gut aus, die nächste trägt bestimmt besser”, war mein Motto.

Man beachte die Menge an Mücken an der Fläche – bereits auf dem Hinweg!!!
Am Ziel angekommen! Für jeden Segelflieger ein historischer Ort. Die Geburtsstätte vom Segelflug.
Man beachte das Variometer… Steigwerte wie man sie selten erlebt.
Ab Vinsebeck wurde das Wetter deutlich schlechter und es war sehr schwierig überhaupt irgendwelche Steigwerte zu finden.
Kurz nach dem letzten Bart auf 1.250m AGL i.H.v. Flugplatz Detmold mit Blick Richtung Porta.

Die Gefahr einer Außenlandung war noch nicht vorbei. Auf dem Heimweg war absolut keine Wolke mehr die irgendwie hätte ziehen könnte. Also bin ich ganz vorsichtig Richtung Platz geglitten mit stetigen Blick auf die Endanfluganzeige vom OpenVario. Mal hätte es geklappt, dann mal wieder nicht. Und das im Wechsel. Kurz vor Bad Salzuflen war dann doch noch eine kleine Wolke von der ich geglaubt habe, dass sie mich zumindest etwas stiegen ließ, was sich aber als Irrtum rausgestellt hat. Naja hilft nichts – weiter fliegen und hoffen, dass die 41er Gleitzahl stimmt. Und am Ende hat die Höhe locker gereicht.

Alles in allem war es ein sehr toller Flug und ich hoffe, dass dieses Jahr noch einige folgen werden.

Hier nochmal der Flug:

Über den Autor

Johannes Nähr

Vereinsmitglied des Aero-Club Minden's seit 2013. Inhaber einer Segelfluglizenz und aktuell in der Ausbildung TMG. Außenlandungen gehen häufig auf mein Konto.